Lektion 2
Lektion 2 - Es geht nach draußen
Wenn Dein Welpe bei Dir einzieht, ist er wahrscheinlich 8-10 Wochen alt, in Einzelfällen manchmal auch schon etwas älter. Er ist jetzt ungefähr auf dem Stand eines siebenjährigen Kindes. Das heißt, dass Du ungefähr die sozialen Fähigkeiten und Grundsatzfertigkeiten im Alltag von ihm erwarten kannst, wie von einem Schulkind.
War er bisher von Mutter und Geschwistern umgeben, so sucht er nun nach einer neuen Bezugsperson, die im Nähe und soziale Sicherheit gibt. In den ersten Tagen sollte Dein Welpe noch nicht alleine bleiben müssen. Daher wäre es gut, wenn Du anfangs einige Tage frei hast. Er braucht Deine Nähe und Zeit, Dich und sein neues Zuhause kennenzulernen.
Wenn Dein Hund in Dein Zuhause einzieht, zieht er gleichzeitig in Dein Leben ein. In Deine Werte, Deine Vorstellung, Deine Vorlieben und Abneigungen und Deine Grenzen. Und genauso wie Du bringt er bereits seine eigene kleine Persönlichkeit mit. Ein wesentlicher Teil der Erziehung Deines Hundes besteht nun darin, seine und Deine Vorstellungen vom Leben überein zu bringen.
Hunde müssen lernen, was sie in unserer Menschenwelt machen dürfen und was nicht. Und zwar von Anfang an! Es hilft Deinem Hund nicht, wenn Du ihn "erst mal ankommen" lässt, falls dies bedeutet, dass er wochenlang machen darf, was er möchte, und erst dann anzufangen, ihm Grenzen zu setzen, wenn wirklich auch der letzte der Familie es nicht mehr witzig findet, die kleinen Zähne im Hosenbein ständig zu haben. Das heißt allerdings auch nicht, dass Du vom ersten Tag an ständig hinter Deinem Hund herläufst und alles, was er nicht machen soll, mit einem verzweifelten "Nein" kommentierst, was er wahrscheinlich noch gar nicht versteht und ihn daher eher verunsichert.
Dein Welpe sollte seine Umwelt in Ruhe erkunden dürfen, sich Gegenstände anschauen und daran riechen sowie sich mit anderen Hunden ausprobieren, um zu erfahren, wie man sich ihnen gegenüber am besten verhält. Auch Dinge ins Maul nehmen gehört zum normalen Erkundungsverhalten Deines Welpen, aber dazu später mehr.
Er lernt viel durch Mitmachen und Zusehen und über Erfahrungen. Dabei gehören kleine, unangenehme Erfahrungen und Enttäuschungen genauso zum Lernen, wie schöne Erfahrungen und Freude. Alles im Rahmen des normalen Lebens. Lass Deinen Hund also Erfahrungen machen, gib ihm Zeit für diese Erfahrungen und auch Zeit, mal länger über eine Situation nachzudenken, bevor Du Dich überall wertend mit einbringst. Steh hinter ihm, falls er mal wirklich etwas nicht allein schaffen kann, aber dränge ihm Deine Hilfe nicht auf, wenn er auch selbst klarkommt. Wenn er Deine Hilfe sucht, dann sei für ihn da. So bist Du ein sicherer Fels in der Brandung für ihn.
Neben dem gegenseitigen Kennenlernen und der Eingewöhnung dreht sich anfangs vieles um die Themen Stubenreinheit, Beißhemmung und die wilden 5 Minuten. Kommt Dein Welpe von alleine zur Ruhe, ist das sehr schön. Falls nicht, solltest Du ihn hier unterstützen.
Zu den Inhalten von Lektion 2
Serviceliste
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Dein Welpe möchte nicht von Zuhause wegListenelement 3
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Wie lange dürfen Spaziergänge sein?
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Ist Treppensteigen erlaubt?
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Dein Welpe frisst alles
Welpen können richtige Staubsauger sein. Sie nehmen alles ins Maul.
Wie kannst Du damit umgehen?
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Der Bindungsspaziergang
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Komm mit
Trainingsvideo
Dein Welpe lernt, auf Dich zu achten. Eine tolle Vorübung für die Leinenführigkeit.
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Rückruf
Dein Welpe lernt das Rückruf-Signal kennen. Wir erklären dir, wie du ein zuverlässiges Rückruf-Signal aufbaust.
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Kommando Aus
Dein Welpe lernt, Dinge, die er ins Maul genommen hat, wieder abzugeben.