Was sollte dein Welpe kennenlernen?
Je nachdem, wo dein Hund geboren ist und wo er bisher gewohnt hat, hat er schon mehr oder weniger Reize unserer belebten Umwelt kennengelernt: Autos, Lastwagen, Müllabfuhr mit klappernden Mülltonnen, Bus und Bahn, Fahrräder, Jogger, Kinderwagen; Fahrzeuge wie Roller oder Inlineskates sind Beispiele von Dingen, die ein Welpe zunächst erst einmal gruselig finden könnte, wenn er sie nicht kennt.
Aber auch verschiedene Untergründe und Räumlichkeiten, wie einen glatten Kaufhausboden oder einen Fahrstuhl sollte er kennenlernen. Hierbei musst du dich allerdings nicht stressen und jede mögliche Situation, die deinem Welpen vielleicht in seinem Leben begegnen könnte, aufsuchen. Aber einige Beispielsituationen, in denen dein Welpe die Erfahrung machen kann, dass er mit dir zusammen auch aufregende und eventuell gruselige Situationen meistern kann, werden ihm die Kompetenz vermitteln, mit unterschiedlichen Herausforderungen fertig zu werden.
Mögliche Unternehmungen könnten sein:en
- Spaziergänge an verschiedenen Orten (Feld, Wald, Park, an Gewässern)
- Bus- oder Bahnfahren
- Stadtbesuch, dabei irgendwo verweilen (z. B. Café). Nicht durch die Stadt laufen – das ist für den Welpen zu anstrengend und reizüberflutend!
- Fahrstuhlfahren
- Verweilen am Bahnhof
- Unterschiedliche Menschentypen kennenlernen: Verweilen in der Nähe von Kindergärten, Seniorenheimen, Krankenhäusern, etc.
- Unterschiedliche Tierarten kennenlernen: Schafe, Ziegen, Kühe, Pferde, etc.
- Gemeinsam auswärts übernachten
- Verschiedene Untergründe kennenlernen: glatte Böden, Gitterböden, verschiedene Arten von Treppen, Brücken, etc.
- Unterschiedliche Typen von Hunden kennenlernen: groß, klein, viel Fell, wenig Fell, Knautschgesicht, etc. (immer sicherstellen, dass der andere Hund mit Welpen vertraut ist und angemessen mit ihnen umgeht!)
- Tierarztbesuch nur zum Kennenlernen: Im Wartezimmer warten, Ruhe halten, einmal auf den Behandlungstisch, Leckerli bekommen, wieder gehen.
Bei allen Unternehmungen solltest du darauf achten, deinen Welpen nicht zu überfordern. Halte die Dauer zunächst kurz und stelle sicher, dass du die Unternehmung jederzeit abbrechen kannst. Wenn dein Welpe sich erschreckt oder wenn er bei einigen Umweltreizen noch unsicher reagiert, kannst du dich an folgenden Hinweisen orientieren:
- Ruhe bewahren: Atme ein paar Mal hörbar aus und ein und überlege dann weiter.
- Biete deinem Hund deine Nähe an, z. B. zwischen deinen Beinen oder an deiner Seite, unterstütze deinen Hund ruhig aktiv dabei, diese Nähe aufzusuchen, indem du ihn sanft an deine Seite ziehst.
- Bleibe in der Nähe der Situation, die deinen Hund verunsichert und beobachte, ob er sich entspannt, aber verhindere, dass der Reiz noch stärker wird. Beispiel: dein Hund ist verunsichert durch lärmende Kinder, dann lass ihn noch eine Weile zuschauen aber verhindere, dass die Kinder ihn nun auch noch streicheln.
- Bei einem „gruseligen“ Objekt, geh‘ zunächst selber ganz nahe ran und schau‘ es dir genau an, Hunde sind große Meister im Abgucken.
- Wenn du das Gefühl hast, dass dein Hund ungewöhnlich oft unsicher oder ängstlich auf Umweltreize reagiert, könnte es hilfreich sein, eine Einzelberatung in Anspruch zu nehmen.